Grundprinzipien der Sportphysiologie (Teil 5 von 7)

Kondition
  1. Anpassung
  2. Kondition / Ausdauer
  3. Kraft
  4. Flexibilität
  5. Schnelligkeit
  6. Koordination

Schnelligkeit ist die Fähigkeit, aufgrund kognitiver Prozesse, maximaler Willenskraft und der Funktionalität des Nerv-Muskel-Systems höchstmögliche Reaktions- und Bewegungsgeschwindigkeiten unter bestimmten Bedingungen zu erzielen. Sie lässt sowohl eine Zuordnung zu den konditionellen Fähigkeiten Kraft und Ausdauer, als auch zu den koordinativen Fähigkeiten zu (Grosser, 1991). 

Folgenende „reine“ Schnelligkeitsformen werden unterschieden:

  • Reaktionsschnelligkeit: ist die Fähigkeit, auf einen Reiz in kürzester Zeit zu reagieren
  • Aktionsschnelligkeit: ist die Fähigkeit einmalige (azyklische) Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit gegen geringe Widerstände durchzuführen
  • Frequenzschnelligkeit: ist die Fähigkeit zyklische (wiederholende, gleiche Bewegungen) mit höchster Geschwindigkeit gegen geringe Widerstände durchzuführen

Diese Schnelligkeitsformen sind vom ZNS und der Genetik abhängig. Die Kontraktionsschnelligkeit eines Muskels ist vor allem vom Typ seiner Muskelfasern abhängig. Ein hoher Anteil schnell zuckender Muskelfasern (FT-Fasern) korreliert positiv mit der Schnelligkeit der Bewegungen und die FT-Faser ist demnach vor allem bei schnellkräftiger und intensiver Muskelarbeit aktiv. Somit weisen Sprinter einen höheren Prozentsatz an FT-Fasern auf als z. Bsp. ein Marathonläufer. Dagegen wird die sogenannte ST-Faser, die langsam zuckende Muskelfaser bei geringerer Muskelbeanspruchung aktiv.  

Die Anlage, das heißt die prozentuale Verteilung der verschiedenen Muskelfasern ist genetisch festgelegt. Bei dem Großteil der Bevölkerung ist die Verteilung gleichmäßig. In Ausnahmefällen kann diese genetische Verteilung bei 90:10 oder 10:90 liegen. So besitzt der „geborene Sprinter“ einen größeren Anteil an FT-Fasern und der „geborene Ausdauersportler“ (Bsp. Langstreckenläufer) besitzt mehr ST-Fasern.  

Durch gezielte Trainingsmethoden können zwar speziell die Muskelfasertypen trainiert werden, die für eine sportliche Leistung von zentraler Bedeutung sind, allerdings ist im Allgemeinen eine Umwandlung von ST-Fasern zu FT-Fasern nicht möglich. Jedoch ist eine Beeinflussung des Querschnittes der FT-Fasern und somit eine Leistungsoptimierung möglich. 

Von zentraler Bedeutung für hohe Schnelligkeitsleistungen ist zum einen ein hohes Niveau des Kraftvermögens, denn die Verbesserung der Kraft erhöht die Bewegungsschnelligkeit. Für eine sehr gute Sprintleistung ist z. Bsp. eine gut entwickelte Beinkraft nötig.

Zum anderen ist eine gute inter- und intramuskuläre Bewegungskoordination essentiell für einen optimalen Krafteinsatz (vgl. Weineck, 2000).

Die Schnelligkeit bzw. das Schnelligkeitstraining hat vor allem sportartspezifische Relevanz und bislang wird ihm keine signifikante gesundheitliche Bedeutung zugeschrieben. Nur für ältere Menschen hat es im Bereich Reaktionsschnelligkeit und Veränderungen im  Muskelfaserspektrum eventuelle Bedeutung.  

Ein gesundheitsorientiertes Training sollte aber immer ganzheitlich ausgerichtet sein und alle motorischen Hauptbeanspruchungsformen integrieren. Auch Drums Alive® beinhaltet das Training aller konditionellen Fähigkeiten zu verschiedenen Anteilen. Den größten Aspekt stellt das Ausdauertraining dar, aber auch die Kraft und Beweglichkeit werden dabei trainiert. Die Schnelligkeit finden wir bei schnellen Richtungswechseln (Reaktionsschnelligkeit) und auch bei schnellen Trommelbewegungen (Frequenzschnelligkeit) und wird zudem durch den hohen koordinativen Anspruch im Drums Alive® Training optimiert.