Grundprinzipien der Sportphysiologie (Teil 6 von 7)


Kondition
  1. Anpassung
  2. Kondition / Ausdauer
  3. Kraft
  4. Flexibilität
  5. Schnelligkeit
  6. Koordination

Definitionen

Unter Koordination wird allgemein das Zusammenwirken von ZNS und Skelettmuskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufes verstanden. (vgl. Hollmann/Hettinger, 2000)

Koordinative Fähigkeiten sind komplexe Elemente des menschlichen Bewegungshandelns, welche die Voraussetzungen für den Vollzug und die Steuerung der Bewegung bilden (vgl. Bös/Brehm, 2006) Sie befähigen den Menschen motorische Aktionen in vorhersehbaren (Stereotyp) und unvorhersehbaren (Anpassung) Situationen sicher und ökonomisch zu beherrschen und sportliche Bewegungen schnell zu erlernen.  Die koordinativen Fähigkeiten können sich auf die Gesamtmotorik („Gewandtheit“) bzw. auf die Feinmotorik („Geschicklichkeit“) beziehen. Ein weiterer in Zusammenhang mit der Koordination verwendeter Begriff ist die „Technik“. Dieser wird verwendet, wenn sich die koordinative Beanspruchung auf sportartspezifische Bewegungsmuster bezieht.  

Folgende koordinative Einzelfähigkeiten werden unterschieden:

  • Kopplungsfähigkeit
  • Differenzierungsfähigkeit
  • Gleichgewichtsfähigkeit
  • Orientierungsfähigkeit
  • Rhythmisierungsfähigkeit
  • Reaktionsfähigkeit
  • Umstellungsfähigkeit

Diesen übergeordnet sind die Steuerungsfähigkeit, Adaptationsfähigkeit und die motorische Lernfähigkeit. (vgl. Weineck, 2000)

Die koordinativen Fähigkeiten sind grundlegend von den Fertigkeiten zu unterscheiden. Fertigkeiten werden auf verfestigte, teilweise automatisierte konkrete Bewegungshandlungen bezogen. Wohingegen die koordinativen Fähigkeiten verfestigte, aber verallgemeinerte, also für eine ganze Reihe von Bewegungshandlungen, grundlegende Leistungsvoraussetzungen darstellen (vgl. Hirtz, 1981).

Die Bedeutung der koordinativen Fähigkeiten allgemein liegt darin, Situationen zu meistern, welche ein schnelles und zielgerichtetes Handeln erfordern. Somit sind sie auch für die Unfallprophylaxe und den Erhalt der Selbstständigkeit im Alter von höchster Bedeutung.