1. Adaptation
2. Ausdauer
3. Kraft
4. Beweglichkeit
5. Schnelligkeit
6. Koordination
Anpassungsvorgänge durch körperliche Aktivität
Jede Lebensform hat die Fähigkeit, sich an unterschiedliche Umweltbedingungen (Reize) anzupassen.
“Die Anpassung ist das universellste und wichtigste Gesetz des Lebens.” (Weineck 2000)
Das Thema biologische Anpassungen im Sport bezieht sich auf die Veränderungen von Organen und Funktionssystemen, die durch sportliche Aktivitäten für eine optimale Funktion entwickelt werden. Im Allgemeinen bezieht sich dies auf die muskuläre Ausdauer oder Kraft. Im Zusammenhang mit dem Sport versteht man unter Anpassungsfähigkeit die Trainierbarkeit, d.h. die Fähigkeit des Sportlers, auf Reize (körperliches Training) zu reagieren (sich anzupassen). (Weineck 2000)
Körperliches Training wird hier definiert als “jede körperliche Bewegung, die von der Skelettmuskulatur erzeugt wird und zu einem Energieverbrauch führt.” (Caspersen et al 1985). Unterstützt durch homöostatische Mechanismen (ein Zustand des Gleichgewichts oder der Balance) reagiert der Körper auf die an ihn gestellten Anforderungen, indem er versucht, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen. Die für das körperliche Training relevanten Homöostase-Mechanismen sind das endokrine und das autonome Nervensystem. Beide werden vom Hypothalamus reguliert, dem Teil des Gehirns, der die Verbindung zwischen dem endokrinen und dem Nervensystem herstellt.
Sobald eine Belastung (Sport) auf den Organismus (den Körper) einwirkt, steigt die Produktion von zellulären Abfallstoffen wie Kohlendioxid und Milchsäure. Als Reaktion darauf erhöht sich die Herzfrequenz, was dazu beiträgt, Sauerstoff und Nährstoffe zuzuführen und gleichzeitig die zellulären Abfallstoffe abzutransportieren, was zu einer Homöostase führt. Die Gesamtmenge des Blutes im Körper ändert sich während des Trainings nicht, da der Körper den Blutfluss umverteilt. Durch die höhere Herzfrequenz werden beispielsweise der Bewegungsapparat und die Haut stärker durchblutet, während die Durchblutung des Nervensystems abnimmt. Es ist wichtig zu wissen, dass der aktive Bewegungsapparat der Bewegung dient, also die Faszien, Sehnen, Sehnenscheiden und Schleimbeutel, während der passive Bewegungsapparat der Stützapparat ist, also Knochen, Knorpel, Gelenke, Bandscheiben und Bänder.
In dem Moment, in dem wir von einem Zustand der Ruhe in einen Zustand der Bewegung übergehen, ändern sich die Funktionen des endokrinen und des autonomen Nervensystems, um den neuen Anforderungen an die Muskulatur gerecht zu werden. Je mehr wir körperlich aktiv sind/trainieren, desto effektiver werden diese Anpassungsprozesse, auch im Hinblick auf die Erholungsphase. (Ahonen et al. Sports Medicine and Training Instruction, 1987).
Funktionelle Anpassungen sind jene angeborenen (nicht erlernten) Funktionen, die einem Organismus helfen zu überleben. Funktionelle Anpassungen an das Training sind die physiologischen Veränderungen des Körpers als Reaktion auf die Belastung, die auf ihn einwirkt. Der Körper reagiert, indem er seine Funktionsfähigkeit erhöht und mit der erhöhten Belastung fertig wird, was zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit führt (biopositive Anpassung). Die umgekehrte funktionelle Anpassung kann auch bei einer übermäßigen Belastung, z. B. bei einem zu intensiven Training, auftreten, was zu einer bionegativen Anpassung (Funktionsminderung) führen kann. Um diese negative Adaptation zu vermeiden, sollte die Trainingsüberbelastung den langsamer adaptierenden passiven Bewegungsapparat nicht überfordern.
Das Prinzip der Superkompensation in der Trainingslehre besagt, dass der Körper nach einer Trainingsbelastung nicht nur in der Lage ist, sein ursprüngliches Leistungsniveau wieder zu erreichen, sondern dass er während des Regenerationsprozesses auch frühere Leistungsniveaus übertreffen kann. (Weineck2000)