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Lektion 5: Bewegungstherapie

Jeder Mensch ist immer in Bewegung. Diese rhythmische Bewegung oder “Tanz” ist ein Mittel des direkten Ausdrucks. Sie ist oft deutlicher und direkter als die Verbalisierung. Dieser innere Tanz ist oft eine unbewusste, spontane Reaktion darauf, wie man seine unmittelbare Umgebung sieht. ~(Bernstein, 1975)

Die Wurzeln der Tanztherapie sind ein Auswuchs von Tanz und Psychologie. Tanz ist eine der ältesten menschlichen Ausdrucksformen. Tanz wird auch heute noch in vielen Kulturen zum Feiern, zum religiösen und sozialen Ausdruck, zur Meditation und zur Kommunikation verwendet. Tanz stärkt die Identität und das Wertesystem menschlicher Gemeinschaften. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der “moderne Tanz” als eine Möglichkeit, inneren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Pioniere wie Isadora Duncan, Rudolf von Laban und Mary Wigman lieferten die Innovation und die Grundlage für die Tanztherapie.

Die Tanztherapie sieht den Menschen als eine Einheit. Der Körper ist der sichtbare Repräsentant des gesamten Menschen und emotionale, kognitive oder körperliche Probleme wirken sich auf andere Bereiche unseres Lebens aus. Die Tanztherapie, eine Form der Psychotherapie, ist eine nonverbale Bewegungstechnik, die dazu dient, den eigenen Geist und die eigenen Gefühle mitzuteilen und auszudrücken. Die Bewegung ist das Medium der Tanztherapie, so wie Worte das Medium der verbalen Therapie sind. Nach der Definition der Deutschen Gesellschaft für Tanztherapie e.V.  ist “Tanz-/Bewegungstherapie der psychotherapeutische Einsatz von Bewegung zur Förderung der emotionalen, sozialen, kognitiven und körperlichen Integration des Einzelnen”.